Sportdeutschland-News
Wie der Sport zum Klima-Kompetenzraum werden will
„Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen, auf ihnen zu surfen.“ Dem US-amerikanischen Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn, der als Dozent für Achtsamkeitsmeditation bekannt wurde, wird dieses Zitat zugeschrieben, und dafür gebührt ihm Dank, denn sein Satz beschreibt perfekt das Gefühl, mit dem am Donnerstagabend die rund 130 Gäste der Konferenz zum Thema „Klimaanpassung im Sport“ den Lichthof des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) an der Berliner Stresemannstraße verlassen konnten. Die unumkehrbaren Folgen des Klimawandels zwingen zur Anpassung, aber sie ist möglich - das war die Quintessenz des vom Ministerium und dem DOSB gemeinsam veranstalteten Symposiums, die Professor Sven Schneider von der Medizinischen Fakultät der Universität Mannheim in seinen Worten perfekt zusammenfasste: „Das Meiste, was nötig ist, wissen wir längst, wir haben aber ein Umsetzungsdefizit und müssen jetzt ins Handeln kommen.“
Um die dafür notwendigen Impulse zu geben, hatten das BMUKN und der DOSB die Konferenz, die vom Bundesumweltministerium aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wurde, als Teil eines seit Oktober 2024 und noch bis Juli dieses Jahres laufenden Projekts zur Klimaanpassung im Sport umgesetzt. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren an Themen zum Klimaschutz, aber die Klimaanpassung ist für uns noch ein relativ neues Feld, das sich erst vor zwei Jahren herauskristallisiert hat“, sagte Bianca Quardokus, seit 16 Jahren Referentin im von Christian Siegel geleiteten DOSB-Fachressort „Sportstätten und Umwelt“, die beide für die inhaltliche Planung und die Kooperation mit Michael Kracht und Joachim Hummel aus dem BMUKN-Referat für Nachhaltigkeit im Sport und Tourismus und deren Team verantwortlich waren. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir gemeinsam diese Konferenz auf die Beine gestellt haben.“
In den vergangenen 200 Jahren stieg die Temperatur um drei Grad an
Bevor sich am Donnerstagvormittag jedoch der Optimismus Bahn brechen konnte, mussten die Gäste aus Politik, Umweltorganisationen, Verwaltung und diversen Mitgliedsorganisationen des DOSB die volle Breitseite der Klimarealität verkraften. Nachdem Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im BMUKN, und DOSB-Vizepräsidentin Verena Bentele in ihren Grußworten die Bedeutung der Thematik herausgestrichen hatten, referierte Dr. Marc Olefs, Klimafolgenforscher vom Institut Geosphere Austria, zu den Folgen des menschengemachten Klimawandels. Seine Fakten zur Erderwärmung, die niemanden kalt lassen können: Seit dem Start der Messung der Erdenergiebilanz vor 25 Jahren erhitzt sich unser Planet mit der Energie von elf Hiroshima-Atombomben – und das pro Sekunde. Während seit der letzten Eiszeit bis zur Industrialisierung im 18. Jahrhundert die Temperatur binnen 10.000 Jahren um sechs Grad zunahm, beträgt die Steigung seitdem drei Grad innerhalb von 200 Jahren. „Europa hat sich seit 1980 am stärksten erwärmt, weil die Sonnenscheindauer um 15 Prozent zugenommen hat. Hitze ist hier die tödlichste Naturgefahr“, sagte Olefs.
Die Folgen dieser Veränderung spüren Sportler*innen in vielen Bereichen. Um schneesicher Wintersport betreiben zu können, braucht es immer höhere Berglagen in einem kleiner werdenden Zeitfenster. Aber auch im Sommer nehmen die Belastungen rapide zu. Wettkämpfe müssen wegen zu hoher Temperaturen in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt oder gar ganz abgesagt werden. Auch Unterbrechungen oder Ausfälle von Veranstaltungen wegen Starkregens oder Gewitters sind immer häufiger zu beobachten. Im April drohte die WM-Qualifikation der Wildwasserkanut*innen in Augsburg auszufallen, weil der Eiskanal zu wenig Wasser führte. Aber aus all diesen Beispielen konnte Marc Olefs den Umschwung ins Positive ableiten. „Der Sport hat eine enorme Anpassungskapazität, die wir bewusst voranbringen können. Sport kann ein Klima-Kompetenzraum werden“, sagte er.
Wie das gelingen kann, sollte im Anschluss an seinen Impulsvortrag in verschiedenen Modulen erarbeitet werden. Unter der so launigen wie fachlich fundierten Moderation des österreichischen Para-Schwimmers Andreas Onea diskutierte Olefs zunächst mit Ralf Roth, Professor an der Deutschen Sporthochschule Köln, über das dringend notwendige Erreichen einer breiten Zielgruppe im Sport für das Thema Klimaanpassung. „Wer nicht versteht, dass der Klimawandel mit unserem Auftrag im Sport, die Gesellschaft in Bewegung zu bringen, zusammengedacht werden muss, hat ein großes Problem“, sagte Roth, „wir müssen den Wandel aber mit den Menschen gemeinsam gestalten. Wir müssen im Netzwerk denken und uns klarmachen, dass wir Teil dieser Transformation sind. Aber wir müssen auch Zuversicht ins System geben, um die Herausforderungen anzugehen.“
Team Deutschland und Samsung bringen gemeinsam mit „Solve for Tomorrow“ Sportsgeist in die Start-up-Welt
Unter dem Motto „Sport & Tech“ fördert Samsung in der sechsten Ausgabe des Programms junge Talente, die durch innovative Ideen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen wollen. Ein zentrales Element der aktuellen Runde ist die Partnerschaft mit Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics, die das Programm mit ihrer Expertise bereichern. Federführend in der Umsetzung der Kooperation ist die Deutsche Sport Marketing (DSM) als Vermarktungsagentur von DOSB und DBS, die die Aktivierungsstrecke zudem mit dem Inhouse-Produktions-Team der „Team D Studios“ medial begleitet und Content zur Ausspielung auf den Kanälen von Samsung sowie der beiden Teams erstellt.
Der erste Aufschlag der diesjährigen Ausgabe fand an der Deutschen Sporthochschule Köln statt. Gemeinsam mit dem Team Deutschland, dem Team Deutschland Paralympics lud Samsung rund 30 Student*innen zum interaktiven Kick-off ein. Neben Workshops standen Input-Sessions, Teamarbeit und Pitch-Phasen im Fokus, um wirkungsvolle Ideen zu entwickeln. Inspirierende Einblicke aus dem Spitzensport lieferten Paralympics-Star Anna-Lena Forster und Skibergsteiger Finn Hösch, die ihre Erfahrungen in Sachen mentale Stärke, Resilienz und Teamgeist teilten. So wurde der Spirit des Sports greifbar - nicht nur auf der Piste, sondern auch im Gründungsprozess.
„Sport lebt von Bewegung - nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Denken. Innovationen im Sport sind essenziell, damit wir viele Menschen erreichen und mitnehmen können. Deshalb sind wir aus Überzeugung bei Solve for Tomorrow am Start. Junge Menschen bringen frische Perspektiven und technologische Neugier mit - beides brauchen wir, um den Sport der Zukunft gemeinsam zu gestalten“, so Claudia Wagner, Managing Director von Deutsche Sport Marketing.
Das Programm bietet jungen Menschen im Alter von 16-25 Jahren die Chance, ihre Ideen zu entwickeln und mit Unterstützung von Mentorinnen und Expertinnen in die Realität umzusetzen. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 16. Juni 2025. Die Gewinner-Teams erwartet ein besonderes Highlight: Sie werden ihre Projekte im Deutschen Haus in Cortina während der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 präsentieren.
Interessierte können sich unter diesem Link für „Solve for Tomorrow“ bewerben und Teil einer Bewegung werden, die Sportgeist und technologische Innovation vereint.
VDS-Nachwuchspreis 2025: Bewerbungen ab sofort möglich!
Wie steht es um den Sport in Schule und Universität in Deutschland, was sind die Herausforderungen, wo liegen die Chancen? Wie können junge Menschen in Schule und Universität zum Sporttreiben und einem aktiven Lebensstil animiert werden? Diesen und weiteren Fragen soll im Rahmen des diesjährigen VDS-Nachwuchspreises nachgegangen werden.
Eingereicht werden können Beiträge zum Thema „Schul- und Universitätssport in Deutschland - Chancen und Herausforderungen“ in allen Darstellungsformen und aus allen Kanälen. Sowohl Zeitungsbeiträge, TV- oder Videobeiträge, Online-Veröffentlichungen wie Blog-Beiträge oder Hörfunkberichterstattung sind möglich. Mitmachen können sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen. Teilnahmeberechtigt sind Nachwuchsjournalist*innen der Jahrgänge 1998 oder jünger. Die Mitgliedschaft im VDS ist nicht erforderlich.
Der VDS-Nachwuchspreis wird vom DOSB mit insgesamt 4.500 Euro gefördert. Eine fünfköpfige Jury bewertet die eingereichten Beiträge, die drei besten Beiträge werden ausgezeichnet.
Teilnahmebedingungen für den vom DOSB geförderten VDS-Nachwuchspreis:
- Der Beitrag muss zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2025 veröffentlicht worden sein.
- Die Entscheidung der Jury ist endgültig und unanfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Rücksendung eingesandter Datenträger erfolgt nicht.
- Bei der Definition von Sport gilt die DOSB-Satzung und es sind die ethischen Maßstäbe des DOSB zugrunde zu legen.
- Die Teilnahme am VDS-Berufswettbewerb setzt voraus, dass die vorstehenden Bedingungen anerkannt werden. Arbeiten können abgelehnt werden, wenn sie nicht der Ausschreibung entsprechen.
- Die prämierten Beiträge werden ausschließlich für den Wettbewerb und seine publizistische Auswertung durch den VDS und den DOSB genutzt.
- Die Teilnehmer können keinen Anspruch auf Honorar erheben.
- Einsendeschluss für die VDS-Berufswettbewerbe ist der 31. Januar 2026.
Einsendungen sind per E-Mail, mittels WeTransfer o.ä. möglich und müssen enthalten:
- Eine Mail mit Angaben von Autor*in, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, und Erscheinungsdatum.
- Texte: das Druckexemplar des Artikels als .pdf per E-Mail an vds-nachwuchs(at)sportjourna-list.de
- Online-Beiträge: der Link zum Artikel per E-Mail an vds-nachwuchs(at)sportjournalist.de
- TV-, Video- und Hörfunkbeiträge: als Download-Link (z.B. wetransfer) an vds-nachwuchs(at)sportjournalist.de
Die Einsendungen sind zu richten an:
Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) e.V.
VDS-Nachwuchspreis
E-Mail: vds-nachwuchs(at)sportjournalist.de