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Wegbereiterin, Türöffnerin, Pionierin – das bunte Fußballleben der Monika Staab
Eineinhalb Stunden lang hat sie bereits geredet, auf jede Frage eine Antwort gefunden und mindestens eine Anekdote dazu erzählt, blumig und unterhaltsam. Aber nun hält Monika Staab inne und muss überlegen. Ob es eine Station auf ihrem beruflichen Lebensweg gegeben habe, die sie sich im Nachhinein lieber erspart hätte, war die Frage gewesen. Sie schaut irritiert, dann sagt sie: „Reisen ist schön, birgt aber immer auch Gefahren. Aber da ich ein angstfreier Mensch bin, habe ich auf jeder Station etwas gelernt und davon profitiert. Insofern möchte ich keine davon missen.“
Monika Staab, der man die Athletik aus ihrer aktiven Karriere bis heute ansieht, ist der Typ Frau, für den der Begriff Pionierin erfunden wurde. Ihr gesamtes berufliches Wirken hat sie dem Frauenfußball verschrieben. Sie stand als Spielerin 1977 mit der NSG Oberst Schiel im Finale um die deutsche Meisterschaft, spielte mehrere Jahre für Clubs in Frankreich und England, führte die SG Praunheim 1990 als Mannschaftskapitänin in die Bundesliga. Von 1993 an war sie Trainerin, feierte Erfolge bei der SG Praunheim und gewann, nachdem sie deren Frauenabteilung in den als neuen Verein gegründeten 1. FFC Frankfurt überführt hatte, mit ihren Teams als Trainerin und Präsidentin viermal die deutsche Meisterschaft, fünfmal den DFB-Pokal und 2002 den ersten UEFA-Pokal der Frauen. Doch was nun, da die 66-Jährige in den Ruhestand eingetreten ist, im Rückblick alles überstrahlt, ist ihr Wirken als internationale Trainerin, das ihr weltweit zu großer Bedeutung verholfen hat. Und darüber mit ihr zu sprechen, ist wie ein kleiner Bildungsurlaub.
Jetzt als Fackelläufer für Mailand Cortina 2026 bewerben
Bewerber sind eingeladen, ihre Geschichte zu erzählen und zu erklären, warum sie Teil dieses außergewöhnlichen Staffellaufs sein wollen. Von den Fackelträgern wird erwartet, dass sie für die Werte des Sports und der Olympischen und Paralympischen Bewegung einstehen. Ziel ist es, 10.001 Fackelträger für den Olympischen Fackellauf und 501 Fackelträger für den Paralympischen Fackellauf zu gewinnen.
Interessenten können sich hier bewerben.
Zahlen und Fakten zum Olympischen Fackellauf:
- 10.001 Fackelträger werden die Flamme auf ihrer 63-tägigen und 12.000 Kilometer langen Reise tragen
- Alle italienischen Regionen und alle 110 Provinzen der Halbinsel werden besucht
- Die Reise beginnt mit dem Entzünden des Olympischen Feuers im antiken Olympia am 26. November 2025
- Die Flamme wird am 4. Dezember 2025 in Rom eintreffen und zwei Tage später ihre Reise durch Italien antreten
- Die Flamme wird am 26. Januar nach Cortina d'Ampezzo zurückkehren und ihre Reise am 6. Februar in Mailand beenden, wo sie im San-Siro-Stadion zur Eröffnungsfeier eintreffen wird
- Die Partner des Olympischen Fackellaufes sind Coca-Cola und Eni
- Der weltweite Olympia-Partner Coca-Cola ist seit mehr als drei Jahrzehnten stolzer Unterstützer des Olympischen Fackellaufs. Als Partner des Olympischen Fackellaufs für Mailand Cortina 2026 trägt Coca-Cola weiter dazu bei, die olympischen Werte zu fördern
Zahlen und Zahlen zum Paralympischen Fackellauf:
- 501 Fackelträger werden das Paralympische Feuer nach ihrer Entzündung in Stoke Mandeville, Großbritannien, dem Geburtsort der Paralympischen Bewegung, durch ganz Italien tragen
- Das Paralympische Feuer wird vom 24. Februar bis zum 6. März 2026 binnen elf Tagen 2000 Kilometer zurücklegen
- Vom 24. Februar bis zum 2. März wird das Paralympische Feuer fünf Flammen Festivals in Mailand, Turin, Bozen, Trient und Triest beleben, bevor am 3. März in Cortina d'Ampezzo eine Zeremonie zur Vereinigung der fünf Flammen stattfindet
- Ab dem 4. März besucht die Flamme Venedig und Padua und erreicht am 6. März die Arena di Verona, wo die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele stattfindet
- Der weltweite Olympia-Partner Allianz ist der Presenting Partner des Paralympischen Fackellaufs.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Acht Tage, die die Karriere richtig anschieben können
Einfach wird es nicht werden, wenn sie an diesem Dienstag in der Sportschule in Garmisch wieder dem Unterricht folgen muss, da ist sich Janina Walz ganz sicher. Zu frisch sind die Eindrücke der vergangenen acht Tage, zu wild die Emotionen, die die 16-Jährige durchgeschüttelt haben. „Ich habe mich zwar schon auf zu Hause gefreut, aber es hat einfach so wahnsinnig viel Spaß gemacht, dass es mir schwerfallen wird, wieder in den Alltag zurückzukehren“, sagt Janina, und wer könnte ihr das verdenken? Schließlich hat sie gerade vom wichtigsten Wettkampf ihrer noch jungen Leistungssportkarriere zwei Medaillen mit nach Deutschland zurückgebracht. Da darf man ruhig noch einige Tage träumen!
Janina Walz vom Snowgau Freestyle Team ist eine von sechs Athlet*innen, die das kleine, aber feine Team D beim Winter-EYOF in Georgien (9. bis 16. Februar) stellten. EYOF steht für European Youth Olympic Festival und ist auf kontinentaler Ebene ein olympisches Vorbereitungsturnier für den talentiertesten Nachwuchs in der Altersklasse 14 bis 18. Rund 950 Athlet*innen aus 45 Nationen waren in acht Sportarten an den Standorten Bakuriani (Ski alpin, Skilanglauf, Ski Freestyle, Snowboard, Biathlon), Batumi (Eiskunstlauf und Shorttrack) und Tiflis (Eishockey) am Start. Und weil Snowboarderin Janina sowohl im Slopestyle als auch im Big Air jeweils Bronze gewinnen konnte, darf sie sich als erfolgreichste deutsche Athletin feiern lassen. „Ich hatte mich schon gefreut, überhaupt die Finals erreicht zu haben“, sagt sie, „dass es dann zu zwei Medaillen gereicht hat, war total überraschend, aber umso schöner!“
Weil ihre Disziplinkollegen Luka Kamissek (17/TSV 1860 München), der Silber im Slopestyle holte, und Damian Millinger (16/WSV Bischofswiesen) mit Bronze im Big Air zwei weitere Medaillen beisteuerten, zieht Patrizia Wittich als Chefin de Mission des deutschen Aufgebots ein durchweg positives Fazit. „Wir schauen nicht in erster Linie auf die Medaillen, die Athletinnen und Athleten sollen ihre individuelle Bestleistung im internationalen Setting abrufen. Das haben sie nicht nur geschafft, sondern konnten auch wichtige Erfahrungen bei einem internationalen Multisportevent sammeln. Es war ein perfekt organisiertes Festival, die Wettkampfstätten, der Transport, die Unterbringung und die Verpflegung – alles hat gepasst. Dafür gebührt den georgischen Gastgebern ein großes Lob“, sagt sie.
Das unterstreicht auch Janina Walz, die seit fünf Jahren ihren Sport auf Wettkampfbasis betreibt. „Ich hatte mir das alles nicht so groß und toll vorgestellt, wie es war“, sagt sie. Die Kulisse des Snowboard-Parks habe sie vom ersten Training an mächtig beeindruckt. „Ich hatte bislang noch nie bei einem Wettkampf festgelegte Trainingszeiten. Auch daran habe ich gemerkt, dass das EYOF ein besonderes Event ist. Du musst schon im Training zu einer bestimmten Zeit bereit sein, deine Leistung abzurufen. Aber genau solche Dinge sollen wir ja lernen.“