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Sportdeutschland-News

Umfassende Aufarbeitung wahrt Werte der „Hall of Fame“

Die drei Träger der „Hall of Fame des deutschen Sports“ - Sporthilfe, Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) und Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) - wollen mittels einer umfassenden Aufarbeitung von Biografien aus der NS-Zeit die Grundwerte der 2006 ins Leben gerufenen Ruhmeshalle bewahren. Ein Grundpfeiler ist die Einberufung einer neuen Expertengruppe, die die Biografien der Mitglieder im historischen Kontext einordnen und so der Jury eine Handlungsempfehlung geben soll.

„Die Auseinandersetzung auch mit schwierigen Fragen stellt sicher, dass die Sporthilfe-Botschaft - ‚Leistung. Fairplay. Miteinander.‘ - im Sport gültig bleibt. Wir freuen uns deshalb, mit dem angestoßenen Prozess die großartige Botschaft der ‚Hall of Fame des deutschen Sports‘ und ihre Werte zu bewahren“, sagt Karin Orgeldinger, Mitglied des Vorstands der Sporthilfe. „Es bleibt aufgrund der Geschichte unseres Landes eine besondere Herausforderung. Wir verstehen die ‚Hall of Fame‘ als ein Forum, um die Geschichte des deutschen Sports und seiner Persönlichkeiten im Gedächtnis zu bewahren und Diskussionen darüber anzuregen. Deshalb sind wir in dem Kontext immer dankbar für Hinweise zu neuen relevanten Sachverhalten.“

Im März dieses Jahres hatte der Historiker Armin Jäger in einem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht, dass in einigen Mitglieder-Biografien auf der „Hall of Fame“-Website deren NS-Mitgliedschaften nicht oder nur in unzureichender Art und Weise dargestellt waren. In Folge wurde der Sportjournalist und Historiker Erik Eggers von den drei Trägern beauftragt, die einschlägigen Dokumente wie NSDAP-Mitgliederkarteien und Entnazifizierungsakten zu heben. Eggers bestätigte in seinem Bericht an die Träger weitgehend die Erkenntnisse, so dass der sporthistorische Forschungsstand in die betroffenen Biografien auf der „Hall of Fame“-Website eingearbeitet wurden.

„Wir schätzen die Arbeit von Erik Eggers sehr, die er sich mit der Überprüfung der betroffenen Biografien gemacht hat und danken ihm sowie den weiteren Autor:innen, die anschließend die Überarbeitung der Texte für die Website übernommen haben“, so VDS-Präsident André Keil. „Das war eine sehr hilfreiche und wertvolle Vorarbeit, um jetzt den nächsten wichtigen Schritt zu gehen.“

Die in Gründung befindliche Expertengruppe, bestehend aus renommierten Sporthistoriker:innen, hat den Auftrag, eine Empfehlung auszusprechen, ob für einzelne Mitglieder ein Ausschlussverfahren angestoßen werden muss. „Die ‚Hall of Fame‘ hat zwar nicht den Anspruch, wissenschaftlich zu sein. Aber in solch kritischen Fragen sehen wir es als Träger als unabdingbar an, der Jury, die zum Großteil aus den lebenden Mitgliedern der ‚Hall of Fame‘ besteht, eine Einordnung und damit eine Handlungsempfehlung an die Hand zu geben“, sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert. Die Entscheidung über einen Ausschluss trägt die Jury, wofür eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich ist.

Mitglieder der „Hall of Fame“, die nach Beschluss der Jury ausgeschlossen werden, würden nicht komplett von der Website gelöscht werden. Vielmehr sollen ihre Biografien - mit entsprechender Begründung – in einer Sonderkategorie weiterhin den Website-Besucher:innen zugänglich sein. Damit soll die „Hall of Fame“ auch dem mit ihr einhergehenden Bildungsauftrag gerecht werden. Aktuell werden die Biografien, die sich in dem Aufarbeitungsprozess befinden, auf der „Hall of Fame“-Website mit einem einleitenden Satz kenntlich gemacht, aus dem hervorgeht, dass diese überprüft werden.

Über die „Hall of Fame des deutschen Sports“:

Die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe im Jahr 2006 initiierte „Hall of Fame des deutschen Sports“ ist ein Forum der Erinnerung an Menschen, die durch ihren Erfolg im Wettkampf oder durch ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft Geschichte geschrieben haben. Dazu zählen Athlet:innen und Trainer*innen wie Funktionär*innen und Gestalter*innen. Die „Hall of Fame“ soll dazu beitragen, die mehr als hundertjährige Geschichte des deutschen Sports und seiner Persönlichkeiten im Gedächtnis zu bewahren und Diskussionen anzuregen. Aktuell umfasst die Ruhmeshalle, die virtuell im Internet existiert, 131 Persönlichkeiten. Träger sind neben der Sporthilfe der Deutsche Olympische Sportbund und der Verband Deutscher Sportjournalisten.

www.hall-of-fame-sport.de

(Quelle: Deutsche Sporthilfe)

Svenja Feiler und Carina Nigg gewinnen DOSB-Wissenschaftspreis

Mit seinem Wissenschaftspreis zeichnet der Deutsche Olympische Sportbund herausragende sportwissenschaftliche Qualifikationsarbeiten aus.

Zum Wettbewerb 2023/2024 wurden zehn Habilitationsschriften und 32 Dissertationen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen der Sportwissenschaft eingereicht. Die thematische, theoretische und methodische Vielfalt und die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten spiegeln den aktuellen Stand der Sportwissenschaft wider. Das Preiskuratorium unter Vorsitz von Prof. Dr. Oliver Höner wählte insgesamt sechs Arbeiten für einen Preis aus. „Der DOSB-Wissenschaftspreis gilt zurecht als der renommierteste Wissenschaftspreis in der deutschen Sportwissenschaft. Der Preis verkörpert bereits seit über sieben Dekaden eine wichtige Verknüpfung von Sportwissenschaft und organisiertem Sport in Deutschland. Noch nie wurden für diesen Preis so viele Arbeiten wie für den aktuellen Wettbewerb eingereicht: 42 Bewerbungen stellen einen Rekord dar. Die ist ein mehr als eindrucksvoller Beleg für die herausragende Bedeutung und man kann dem DOSB zur Ausrichtung dieses traditionsreichen Wettbewerbs nur gratulieren“, so der Kuratoriumsvorsitzende.

Die Titel der mit einem Ersten Preis ausgezeichneten Arbeiten lauten „Financing nonprofit sports clubs – Perspectives on core income sources and financial problems“ von Dr. Svenja Feiler (Deutsche Sporthochschule Köln) und von Dr. Carina Nigg (Universität Bern) Children’s and Adolescent’s Physical Activity and Health: The Role of Urban-Rural Living and Natural Environments”.

Den Zweiten Preis erhält Dr. Freddy Sichting (Technische Universität Chemnitz) mit seiner Arbeit “Genes, environments, and lifestyles - How an evolutionary perspective can help better understand the human locomotor system and its vulnerability to diseases”.

Der Dritte Preis wird sogar dreimal vergeben: Zum einen an Dr. Valeria Eckardt für ihre Dissertation „Better together? Exploring parental experiences in youth soccer from an interpersonal approach”, an Dr. Klaus Seiberth: “Dynamiken der Integration und der interkulturellen Öffnung im Sport” und an Dr. Sinika Timme: “Affective responses during exercise and situated exercise-related decision-making".

Die Preise sind mit einem Preisgeld von insgesamt 12.000 Euro verbunden. Die Festakademie zum Wettbewerb 2023/2024 wird am 31. Januar 2025 im Haus des Deutschen Sports in Frankfurt/Main stattfinden und bildet traditionell den Abschluss des Wettbewerbs. In diesem Rahmen wird DOSB-Präsident Thomas Weikert die Preise persönlich überreichen.

Anmeldungen zur Festakademie sind bis zum 12.01.2025 hier möglich.

(Quelle: DOSB)

Ute Schinkitz und Samir Suliman sind „DOSB Trainer*in des Jahres“

Im Rahmen der Gala „Sportler des Jahres“ am Sonntag (15. Dezember 2024) in Baden-Baden erhielten Ute Schinkitz (Leitende Bundestrainerin Para Schwimmen im Deutschen Behindertensportverband) und Samir Suliman (Disziplintrainer 3x3 Damen Deutscher Basketball Bund) den Preis als Anerkennung ihres herausragenden Engagements für ihre Athlet*innen und ihre Sportart.

Ute Schinkitz arbeitet nach Stationen am Landesstützpunkt Chemnitz und als Co-Trainerin Para Schwimmen seit 2008 mehr als erfolgreich als Bundestrainerin Para Schwimmen. Seither errangen die von ihr und ihrem Team betreuten Athlet*innen bei acht Weltmeisterschaften 45 Gold-, 52 Silber- und 44 Bronzemedaillen, bei fünf Europameisterschaften 35 Gold-, 47 Silber-, 52 Bronzemedaillen und bei vier Paralympics mit 9 Gold-, 15 Silber- und 18 Bronzemedaillen.

Wieviel Nähe, Zeit und Gemeinsamkeit sich hinter derartigen Zahlen verbergen, machten die einleitenden Worte von Para-Schwimmer Josia Topf, der in Paris mit Gold, Silber und Bronze einen kompletten Medaillensatz erkämpfte, im Rahmen der Ehrung deutlich: „Als wir uns vor über zwölf Jahren kennen gelernt haben, wusste ich nicht, dass ich den bisherigen Rest meines Lebens mit Dir verbringen würde.“

Ute Schinkitz beeindruckt neben hoher Expertise im Para Schwimmen auch durch ausgeprägte soziale Kompetenz. Für sie steht nicht nur der reine Erfolg im Vordergrund, sondern die ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit, insbesondere bei jungen Schwimmer*innen. Darüber hinaus engagiert sie sich innerhalb ihres Verbandes für die Anliegen der Trainerkolleg*innen, in dem sie seit 2018 der Trainerkommission des DBS vorsitzt und in dieser Funktion inzwischen zur Stellv. Vorsitzenden des Vorstands Leistungssport aufgestiegen ist.

Samir Suliman coachte die 3x3-Damen zum sensationellen Gold bei den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 und erreichte ebenfalls in diesem Jahr mit der weiblichen 3x3-U23 Platz 4 beim World Cup.

Basketball-Trainerlegende Dirk Bauermann sagte in seiner Videobotschaft: „In der Lage zu sein, in den wichtigsten Momenten die beste Leistung anzubieten, das schaffen nur die ganz Großen - die ganz großen Spielerinnen und die ganz großen Trainer.“

Als Trainer im 3x3 Basketball hat Samir Suliman es verstanden, die spezifischen Anforderungen dieser dynamischen und intensiven Sportart zu verinnerlichen und erfolgreich an seine Spielerinnen weiterzugeben. 3x3 Basketball verlangt taktische Flexibilität, schnelle Entscheidungen und einen besonders engen Teamzusammenhalt, da das Spiel auf engem Raum und in hohem Tempo stattfindet. Er begleitet seine Spielerinnen durch ihre sportliche und persönliche Entwicklung und ist stets darauf bedacht, dass sie nicht nur als Athletinnen, sondern auch als Menschen wachsen. Dabei fördert er Selbstreflexion und kritisches Denken, was insbesondere für junge Sportlerinnen von großer Bedeutung ist. Seine Athletinnen lernen durch sein Vorbild, dass Erfolg nicht nur durch sportliche Leistung, sondern auch durch ethisches Verhalten und respektvollen Umgang mit Gegnerinnen und Mitspielerinnen erreicht wird.

DOSB-Vizepräsidentin Miriam Welte, die Vorsitzende der Jury des „Trainer*in des Jahres“-Preises sagte: „Mit dieser Auszeichnung bringen wir Trainerinnen und Trainern die Wertschätzung entgegen, die sie verdienen. Denn ohne sie gibt es keine derartigen sportlichen Erfolge wie in diesem Jahr zu feiern. Sie sind Vorbilder und leisten einen wichtigen Beitrag nicht nur zur sportlichen, sondern auch zur persönlichen Entwicklung ihrer Sportlerinnen und Sportler. “

DOSB-Präsident Thomas Weikert ergänzte: „Mit dieser Ehrung wollen wir die Aufmerksamkeit auf die Schlüsselrolle lenken, die Trainerinnen und Trainer bei sportlichem Erfolg, aber auch bei der ganzheitlichen Entwicklung der Athlet*innen innehaben. Bei allen Weichenstellungen, die im kommenden Jahr für die neuen Strukturen der deutschen Spitzensportförderung erfolgen sollen, müssen die Trainer*innen gemeinsam mit den Sportlern im Mittelpunkt stehen.“

Die Jury

Vorsitzende der Jury ist Miriam Welte, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Bahnrad und Vizepräsidentin im DOSB. Außerdem gehörten ihr an: Ulla Koch, Vizepräsidentin Olympischer Spitzensport DTuB, Barbara Rittner, Bundestrainerin Tennis, Hermann Weinbuch, Bundestrainer Nordische Kombination, Christian Ehrhoff (Eishockey), Tobias Preuß (Mitglied der Athletenkommission des DOSB), Karin Orgeldinger, Stiftung Deutsche Sporthilfe, Olaf Tabor, DOSB-Vorstand Leistungssport.

Die bisherigen Preisträger*innen

2023: Isabell Sawade (Rhythmische Sportgymnastik) und Gordon Herbert (Basketball)
2022: Yulia Raskina (Rhythmische Sportgymnastik) und René Spies (Bob)
2021: Sabine Tschäge (Rudern) und Jörg Rosskopf (Tischtennis)
2020: Bernd Berkhahn (Schwimmen)
2019: Andreas Bauer (Skispringen)
2018: Detlef Uibel (Bahnrad)
2017: Jürgen Wagner (Beachvolleyball)
2016: Reiner Kießler (Kanu)
2015: Justus Wolf (Para-Ski alpin)
2014: Norbert Loch (Rodeln)
2013: Silvia Neid (Fußball) und Hermann Weinbuch (Nordische Kombination)
2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten, Vielseitigkeit)
2011: Markus Weise (Hockey)
2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)
2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)
2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)
2007: Heiner Brand (Handball)
2006: Raimund Bethge (Bob)

(Quelle: DOSB)

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