Sportdeutschland-News
DOSB-Stellungnahme zum Ende der Regierungskoalition auf Bundesebene
Das Ende der Ampelkoalition auf Bundesebene bedeutet für den Sport, dass das zentrale sportpolitische Projekt der laufenden Legislaturperiode, die Errichtung eines Sportfördergesetzes nun nicht zum Abschluss gebracht werden kann, da es nicht mehr parlamentarisch beraten wird. Unser Ziel wird es nun sein, ein Gesetz, in dem die Verantwortung des Bundes für die Förderung des Spitzensports erstmals gesetzlich festgeschrieben wird, mit einer neuen Bundesregierung anzustreben. Dies gilt auch in Bezug auf die Errichtung einer unabhängigen Spitzensport-Agentur zur Förderung und Steuerung des Spitzensports, um den angestrebten Paradigmenwechsel zu erreichen und damit den Spitzensport in Deutschland sowie unsere Athlet*innen mittel- und langfristig konkurrenzfähiger und damit erfolgreicher zu machen.
Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass der Haushalt 2025 in der nächsten Woche im Bundestag beschlossen wird. Eine vorläufige Haushaltsführung würde den Sport in verschiedenen Bereichen vor Herausforderungen stellen, wie beispielsweise bei der Vorbereitung der Athlet*innen für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele in Mailand und Cortina 2026, oder bei den bundesgeförderten Projekten, z.B. in den Bereichen Integration und Demokratieförderung, eine Herausforderung.
Unser großer Plan, Olympische und Paralympische Spiele nach Deutschland zu holen, findet parteiübergreifend Unterstützung, so dass wir zuversichtlich sind, auch mit einer neuen Bundesregierung eine Bewerbung auf den Weg bringen zu können.
Ein politischer Neustart auf der Bundesebene bietet auch Chancen für den Sport. Im Wahlkampf und in nach dem Wahltermin stattfindenden Koalitionsverhandlungen wird der DOSB daher die zentralen Forderungen des Sports einbringen: Neben einer konsequenten Umsetzung der Neuaufstellung im Spitzensport ist angesichts der maroden Sportstätteninfrastruktur ein langfristiges Bundesförderprogramm dringend überfällig. Ebenso bedarf es einer Stärkung des Ehrenamts, damit Sportvereine ihre Angebote auch in Zukunft aufrecht erhalten können. Dies gilt insbesondere in schwierigen Zeiten und bei schwindendem Zusammenhalt im Land, um die gesellschaftlichen Potenziale des Sports, der mit dem neuen Rekordwert von über 28 Millionen Mitgliedschaften in deutschen Sportvereinen die größte Bürgerbewegung des Landes ist, noch besser zu heben.
Der organisierte Sport in Deutschland mit seinen 86.000 Vereinen ist so attraktiv wie noch nie und bringt seine Potenziale unabhängig der politischen Verhältnisse für die Gesellschaft ein. Klar ist aber auch, dass wir dafür verlässliche Partner auf Bundesebene benötigen.
(Quelle: DOSB)
SPORT PRO GESUNDHEIT: Neue zertifizierte Angebote beim DFB, DRV und DAV
Dr. Mischa Kläber, Ressortleiter Breiten- und Gesundheitssport sagt im Rahmen der Verleihung: „Ich freue mich sehr über das Engagement der drei Verbände im Gesundheitssport. Mit den neu entwickelten und wissenschaftlich begutachteten Konzepten wird einmal mehr deutlich, dass Prävention mit Sportartenbezug einen wichtigen Beitrag leistet, Menschen zum Sporttreiben zu motivieren!“
Das DFB-Angebot „Walking Football“ richtet sich an alle fußballbegeisterten, älteren Menschen, die entweder wieder in den Sport einsteigen oder aktiv bleiben möchten. Der DAV bietet mit „Entspannung und Stressreduktion durch Bergwandern/Wandern“ eine großartige Möglichkeit, Stress abzubauen und sich in der Natur zu erholen. Das DRV-Programm „Rudern in der Prävention - ein Ausdauerprogramm“ sorgt dafür, dass alle Teilnehmer*innen die Vorteile von Sport an der frischen Luft und in der Natur nutzen können.
Das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT
Das Qualitätssiegel wird an Sportvereine und deren Angebote vergeben, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und nachweislich einen positiven Beitrag zur Gesundheit leisten. SPORT PRO GESUNDHEIT richtet sich vor allem an Menschen, die durch Sport ihre Gesundheit stärken oder erhalten wollen, und soll ihnen helfen, qualitativ hochwertige und gut strukturierte Gesundheitsangebote zu finden. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des DOSB.
Die mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT ausgezeichneten Angebote sowie viele weitere wohnortnahe Sport- und Bewegungsangebote sind über die Bewegungslandkarte zu finden.
Breitensport - der Garant für nachhaltige Bewegungsförderung?!
Beim diesjährigen „Gesundheits- und präventionspolitischen Abend“ in Berlin stellten der DOSB und die Deutsche Krebshilfe die Bedeutung des Breitensports für Prävention und Bewegungsförderung in den Vordergrund. Über 150 Gäste aus Sport, Wissenschaft, Medizin und Politik diskutierten, wie Breitensport zu einem aktiven Leben und zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten wie Krebs beiträgt.
Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, betont: „Bewegung im Alltag und Sport sind wichtige Präventionsmaßnahmen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, Depressionen und die Entstehung von Zuckerkrankheit zu vermeiden. Es lohnt sich in jeder Lebensphase, aktiv zu werden.“
DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, hoben die Erfolge der 10-jährigen gemeinsamen Initiative „Bewegung gegen Krebs“ hervor. Dazu zählen unter anderem der Auf- und Ausbau von Strukturen und Netzwerken im Bereich Sport und Krebs. Zudem wurde über die Jahre hinweg mit gemeinsamen bundesweiten Kampagnen wie „Bewegung ist die beste Medizin“ eine hohe Aufmerksamkeit für das Thema Krebsprävention durch Sport und Bewegung generiert. Paralympics-Siegerin Elena Semechin schilderte ihre persönlichen Erfahrungen mit Krebs und die wichtige Rolle von Sport in ihrer Genesung.
Gesellschaftliche Herausforderungen wie Bewegungsmangel und Risikofaktoren wie starkes Übergewicht rücken auch den Breitensport immer stärker in den Fokus der Bewegungsförderung. Sport und Bewegung sind wichtig für die Krebsprävention. Etwa 6 Prozent der Neuerkrankungen könnten durch ausreichende Bewegung vermieden werden. „In der Prävention liegt ein enormes, bisher ungenutztes Potential für die Krebsbekämpfung. Schon heute wissen wir, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden könnten. Hierzu zählt auch Sport und Bewegung. Dennoch ist das Gesundheitswesen in Deutschland weit davon entfernt, dieses Potenzial voll auszuschöpfen - es braucht mehr Krebspräventionsangebote in der Breite“, sagte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum errichtet die Deutsche Krebshilfe das Nationale Krebspräventionszentrum in Heidelberg. Das Zentrum soll im Sinne eines Comprehensive Prevention Center notwendige Präventionsforschung, Aus- und Weiterbildung sowie Öffentlichkeitsarbeit und Politikberatung unter einem Dach vereinen. „Hier ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Bundesministerien für Gesundheit und Forschung, dem BIPAM sowie dem DOSB und weiteren relevanten Stakeholdern, von großer Bedeutung damit wir gemeinsam das volle Potenzial der Krebsprävention sowie der gesundheitsfördernden Wirkung des Breitensports ausschöpfen können“, so Nettekoven.
Als Dachverband des organisierten Sports setzt sich der DOSB seit jeher für die Bewegungsförderung ein. Bespielweise feiert das Präventionssportsiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ im kommenden Jahr 25-jähriges Jubiläum. Mit der Bewegungslandkarte (BeLa) wurde eine digitale Plattform geschaffen, die die Vielfalt an Bewegungsangeboten vor Ort darstellt und zugänglich macht.
Auch in Zukunft gibt es akuten Handlungsbedarf, damit Breitensport ein Garant für nachhaltige Bewegungsförderung und somit ein wichtiger Baustein der Prävention bleibt. Kerstin Holze, DOSB-Vizepräsidentin, machte deutlich: „Der organisierte Sport mit seinen 86.000 Sportvereinen ist die Heimat des Breitensports. Damit er seine volle Kraft entfalten und mit Sport- und Bewegungsangeboten für ALLE seinen wichtigen Beitrag zur Prävention von Krankheiten wie Krebs leisten kann, braucht es die Rückendeckung und Anerkennung der Politik sowie ergänzend zur Zuständigkeit der Länder eine strukturelle Verankerung des Breitensports auf der Bundesebene.“
(Quelle: DOSB)