Sportdeutschland-News
Patrick Lange zu „Sportler des Monats“ Oktober gewählt
Ironman-Weltmeister Patrick Lange ist von den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zum „Sportler des Monats“ Oktober gewählt worden. Der Triathlon-Star hatte sich beim traditionsreichen Rennen auf Hawaii zum dritten Mal nach 2017 und 2018 zum Ironman-Weltmeister gekrönt. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und einem Marathon gewann der 38-Jährige das wichtigste Triathlon-Rennen des Jahres in der neuen Rekordzeit von 7:35:53 Stunden. „Das bedeutet mir alles", war Lange im Ziel überglücklich und widmete den Sieg seiner verstorbenen Mutter: „Der Titel geht definitiv an meine Mama.“
Die herausragende Leistung von Patrick Lange honorierten Deutschlands Spitzenathlet*innen bei der von der Sporthilfe durchgeführten „Sportler*in des Monats“-Wahl mit über 75 Prozent der Stimmen mit Platz 1. Damit wiederholte er den Triumph von vor sechs Jahren, als er im Oktober 2018 erstmals zum „Sportler des Monats“ gewählt worden war. Anders als etwa bei Journalist*innen- oder Publikumswahlen stimmen hier ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- und Spitzenathlet*innen ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note.
Platz zwei bei der Sporthilfe-Wahl belegt das Bahnrad-Duo Roger Kluge/Tim Torn Teutenberg (16,1%). Bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen hatten sie den Titel im Madison gewonnen und damit bei den Titelkämpfen die einzige Goldmedaille für das deutsche Team geholt. Auf Platz drei wurde Benedikt Duda (7,9%) gewählt. Der 30-Jährige war bei der Tischtennis-EM in Linz sensationell als Außenseiter ins Finale eingezogen und hatte mit dem Gewinn der Silbermedaille den bislang größten Erfolg seiner Einzelkarriere gefeiert.
Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athlet*innen von der Athletenkommission im DOSB, SPORT1 und der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.
(Quelle: Deutsche Sporthilfe)
„Vorbilder über den Sport hinaus“
Das Staatsoberhaupt zeichnete die deutschen Medaillengewinnerinnen und -gewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris 2024 sowie die Medaillengewinner*innen der Deaflympischen Winterspiele 2024 von Ezurum/Türkei für ihre herausragenden sportlichen Erfolge aus. Die Veranstaltung wurde aufgrund der großen Anzahl der zu ehrenden Athletinnen und Athleten diesmal vom Schloss Bellevue in das Hotel Estrel verlegt. Den musikalischen Rahmen bot das Freiburger Hip Hop Duo Zweierpasch. Insgesamt wurden 75 Sportlerinnen und 84 Sportler geehrt.
„Sie sind Vorbilder auch über den Sport hinaus“ lobte Steinmeier in seiner Ansprache und fügte hinzu: „Keine Sportkarriere ist ohne Rückschläge und Niederlagen zu haben.“ Aber alle hätten sich aus schwierigen Phasen wieder zurückgearbeitet. Sie inspirierten andere ebenfalls an sich selbst zu glauben, ausdauernd zu sein und sich hohe Ziele zu stecken.
Die Spiele von Paris hätten für ein paar Wochen lang die Welt verzaubert. Den Sportsommer bezeichnete Steinmeier als einzigartig. Er habe für ein Auf- und Durchatmen gesorgt und ließ Deutschland ein friedliches, vielfältiges und lebendiges Miteinander erleben. „In dieser schwierigen Zeit, die uns oft mit Sorgen erfüllt, verbreiten die Spiele von Paris Zuversicht“, so der Bundespräsident. Aber nicht nur Medaillen und Rekorde sollten bei der Verleihung gefeiert werden, sondern auch der Zusammenhalt und die Gemeinschaft, die durch Sport entstehe.
Bei den Olympischen Spielen von Paris konnten die deutschen Athletinnen und Athleten insgesamt 33 Medaillen gewinnen. Die Mitglieder des Team D Paralympics gewannen in Paris 49 Medaillen.
Bei den 20. Winter Deaflympics sicherten 22 Aktive aus Deutschland den 12. Platz von 34 in der Nationenwertung.
Das Silberne Lorbeerblatt ist die höchste staatliche Auszeichnung für Spitzenleistungen im deutschen Sport. Sie wurde 1950 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet.
Liste der geehrten Sportlerinnen und Sportler
(Quelle: Bundespräsidialamt / DOSB)
Mitgliederrekord im deutschen Sport
Deutschlands Sportvereine zählen mehr Mitgliedschaften als jemals zuvor seit Beginn der Bestandserhebung 1954. Das geht aus der neusten Statistik des DOSB hervor (Stichtag 1. Januar 2024). So können die rund 86.000 Sportvereine im Land aktuell 28.764.951 Mitgliedschaften aufweisen. Das sind gut 890.000 Mitgliedschaften (+3,20 %) mehr als im Vorjahr. Damit bleibt der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB die größte Bürgerbewegung des Landes.
„Das ist eine großartige Botschaft für den Sport in Deutschland und für unsere Gesellschaft“, freut sich DOSB-Präsident Thomas Weikert. „Die Zahlen bestätigen, wofür wir alle hart arbeiten: Der Sport und seine Vereine sind essenzieller Bestandteil unserer Gesellschaft und aus ihr nicht wegzudenken. Kein anderer Bereich unseres Zusammenlebens erreicht und vereint so viele Menschen wie der Sport. Dieser Rekord ist allen Sportvereinen, ehrenamtlich Engagierten und denen, die sich für den Sport einsetzen, zu verdanken.“
Seit den Verlusten während der Corona-Pandemie hat der organisierte Sport damit in den vergangenen drei Jahren ein bemerkenswertes Comeback hingelegt. Dank engagierter Arbeit der Vereine, vielfältiger Mitgliedergewinnungs-Kampagnen der Verbände und Unterstützung aus der Politik konnte 2023 gerade erst ein 10-Jahres-Hoch verzeichnet werden. Nun ist der Allzeitrekord gebrochen. Der bisherige Höchststand an Mitgliedschaften lag im Jahr 2013 mit 27.992.386.
Zuwächse in allen Bundesländern sowie bei Kindern und Älteren
Alle 16 Landessportbünde erreichen ein Plus von mindestens 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz führt die Gruppe mit einem Wachstum von 9,12 % an (+125.717). Mitgliederstärkstes Bundesland ist und bleibt Nordrhein-Westfalen. Der dortige Landessportbund weist mittlerweile 5.321.912 Mitgliedschaften auf und damit 222.032 (+4,35 %) mehr als noch im vergangenen Jahr. Im Durchschnitt wachsen die Landessportbünde um 4,19 % und gewinnen damit mehr als 1 Millionen neue Mitgliedschaften hinzu.
Aus den Zahlen der Landessportbünde geht ebenfalls hervor, dass die jüngsten und ältesten unserer Gesellschaft besonders häufig einem Sportverein beigetreten sind. In der Altersgruppe von 0 bis 14 stieg die Anzahl der Mitgliedschaften bei Jungen und Mädchen um 9,32 % (+455.178) und damit mehr als doppelt so stark wie im Gesamt-Durchschnitt aller Altersklassen. Damit ist jedes zweite Kind in Deutschland Mitglied in einem Sportverein.
Im Bereich Ü60 kamen mehr als 230.000 neue Mitgliedschaften (+4,92 %) in den Landessportbünden hinzu. Vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung in Deutschland gilt es als wichtig, insbesondere diese Zielgruppe in Zukunft noch stärker zu binden und durch Sportvereine für gemeinschafts- und gesundheitsfördernde Bewegungsangebote zu begeistern.
Sportvereine vielerorts am Limit
Der Rekord an Mitgliedschaften kann gleichzeitig nicht über altbekannte Herausforderungen hinwegtäuschen. In vielen Sportvereinen mangelt es an ehrenamtlich Engagierten und an Trainer*innen und Übungsleiter*innen. Zudem befinden sich viele Sportstätten in einem schlechten Zustand und warten seit Jahrzehnten auf eine umfassende Modernisierung.
„Unsere 86.000 Sportvereine gehen vielerorts über ihre Grenzen hinaus“, so Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung im DOSB. „Sie leisten Unglaubliches, um so vielen Menschen wie möglich den Zugang zum Sport zu ermöglichen. Aber Sportvereine stehen an vielen Orten vor enormen Herausforderungen. Wir brauchen mehr Unterstützung von der Politik, um das Ehrenamt zu stärken, Bürokratie abzubauen und bröckelnde Sportinfrastruktur zu verbessern. Millionen von Menschen in unserem Land begeistern sich für den Vereinssport und engagieren sich ehrenamtlich dafür. Jetzt liegt es in den Händen der Politik, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Wenn wir jetzt gemeinsam aktiv werden, können wir sicherstellen, dass wir diesen Allzeitrekord langfristig nicht nur halten, sondern sogar übertreffen. Jetzt ist der Moment für klare politische Entscheidungen, Investitionen und echte Unterstützung, um den Vereinssport langfristig zu stärken!“
Weitere Informationen
Die gesamte Bestandserhebung 2024 finden Sie hier.
Die Bestandserhebungen der Jahre 2000 bis 2024 finden Sie hier.
(Quelle: DOSB)